Über unseren Verein

Der Verein Wernigerode und Umgebung wurde im Jahr 1919 unter denkbar schlechten wirtschaftlichen Umständen gegründet. Der 1. Weltkrieg war gerade zu Ende, hatte sowohl politisch als auch wirtschaftlich seine Spuren hinterlassen.  Ein Großteil der Bevölkerung musste hungern und konnte sich nur mit wenig nahrhaften Nahrungsmitteln über Wasser halten.
So lag es nahe diesem Umstand zumindest durch einen kleinen Nebenverdienst ein Ende zu setzen.
Einige Imker aus der Stadt Wernigerode und den umliegenden Dörfern waren bereits 1902 dem damaligen Imkerverein Halberstadt und Umgebung beigetreten, der bereits seit 1887 bestand.
Der ständige Zuwachs an Imkern und die Zwangswirtschaft mit der massiven Rationierung von Zucker veranlasste die Imker aus dem Raum Wernigerode einen eigenen Verein zu gründen.
Bienen wurden zu dieser Zeit vorwiegend von Lehrern, Pfarrern, Angestellten und Bauern gehalten.
Für diese Zeit prägend waren preiswert aus Stroh herzustellende geflochtene Körbe, die sogenannten Körbe nach Kanitz oder die Lüneburger Stülper.
Erst viele Jahre später setzte sich der Mobilbau mit festem Wabenmaß durch.
Nach 1945, mit dem Ende des 2. Weltkrieges stand auch die Imkerei wieder vor einem absoluten Neuanfang. 
Der unter sowjetische Besatzung stehende Teil Deutschlands (SBZ) wurde politisch auf die Sowjetunion ausgerichtet. Mit der am 7. Oktober 1949 gegründeten DDR konnten auch wieder Vereine unter Auflagen  ins Leben gerufen werden. Im Jahr 1949 wurde der Imkerverein Wernigerode mit 23 Imkern neu gegründet.  Einige Jahre später zählte der Verein bereits 130 Mitglieder. Der 1. Vorsitzende der Nachkriegszeit war Rechtsanwalt Friedrich Probst aus Wernigerode, der den Verein bis zu seinem Tode im Jahr 1958 gut organisiert, führte.
Mit der Gründung des Dachverbandes VKSK 1959 wurden die Imkervereine dem Dachverband unterstellt und wurden als Imkersparten in der Fachkommission Imker geführt. Als großer Dachverband der  Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter sollten nun die Imker mehr Gewicht erhalten. Politisch war dieser Schachzug gegen die damals noch teilweise funktionierende Zusammenarbeit der beiden Deutschen Imkerbunde in Ost und West gerichtet.
In der Zeit ab 1960 bis 1989 wurden tatsächlich spürbare Verbesserungen für die Imker erreicht, die aber letztendlich immer politisch motiviert waren.
Nach 1990 mit dem Betritt zur Bundesrepublik stand die Imkerei  vor einer Zerreißprobe.  Die ehemalige Sparte Imker Wernigerode wurde mit Eintragung in das Vereinsregister vom 2.10.1990  in den heutigen Imkerverein Wernigerode e.V. überführt und gehörte ab dem dem Zeitpunkt dem neu gegründeten Landesverband der Imker und dem D.I.B an. Die Mitgliederzahlen schrumpften seitdem von 130 auf 50 Mitglieder in den nächsten Jahren. Erst ab dem Jahr 2006 konnte der Rückgang auf unter 20 Mitglieder, gestoppt werden.
Ein neues Konzept und die Landesgartenschau in Wernigerode halfen uns dabei, die Imkerei aus dem Mitgliedertief zu holen.
Heute, im Jahr 2021 ist der Imkerverein mit über 100 Mitgliedern wieder gut aufgestellt und hat sich in den letzten Jahren stark verjüngt.
Seine Stärken liegen in der Qualifizierung der jungen Imker,  Schulungen der Bestandsimker, in der Mitarbeit bei der Zucht von leistungsstarken Carnica Bienen in unserem „Sklenar-Züchterring Harz“. Zu Bildungs- und Informationszwecken arbeitet der Verein an der Errichtung eines Lehrbienenstandes am Komturhof in Darlingerode.

Der Vorstand